Das Brandenburger Tor in Potsdam wurde 1770 unter der Herrschaft Friedrichs II., auch Friedrich der Große genannt, errichtet. Es war nicht das erste Stadttor, aber eines, das für seine repräsentative Gestaltung und politische Aussagekraft in die Geschichte einging. Anders als sein berühmter Namensvetter in Berlin wurde es nicht nach einem Krieg errichtet, sondern nach einem Sieg – genauer gesagt nach dem Siebenjährigen Krieg (1756–1763).
Friedrich wollte ein Zeichen setzen. Kein düsteres Mahnmal, sondern ein Triumphbogen, der seine Macht und die Größe Preußens symbolisierte. Und genau das tat er.
Obwohl sie denselben Namen tragen, sind sie unterschiedliche Bauwerke mit eigener Geschichte.
In unmittelbarer Nähe findest du viele Sehenswürdigkeiten:
Das Tor bildet den westlichen Abschluss der Brandenburger Straße – einer schnurgeraden, von Barockhäusern gesäumten Achse, die direkt zum Bassinplatz führt. Diese Straße war und ist die Lebensader der Stadt, und das Tor ihr krönender Abschluss.
Im 18. Jahrhundert war Potsdam eine Residenzstadt, in der Repräsentation alles war. Das Brandenburger Tor war dabei ein Schlüsselelement in der Inszenierung königlicher Macht. Es zeigte dem Besucher: Wer hier eintritt, betritt nicht einfach irgendeine Stadt – er betritt das Herz Preußens.
Im Laufe seiner über 250-jährigen Geschichte hat das Brandenburger Tor in Potsdam zahlreiche Veränderungen überstanden. Es wurde restauriert, umgebaut und den Anforderungen der Zeit angepasst. Besonders nach dem Zweiten Weltkrieg war eine gründliche Instandsetzung notwendig, da die Bombenangriffe auch in Potsdam erhebliche Schäden hinterließen.
Die Restaurierungen der Nachkriegszeit, insbesondere in der DDR, versuchten, das Tor möglichst originalgetreu wiederherzustellen. Dies war nicht immer einfach, da historische Vorlagen fehlten oder beschädigt waren. In den 2000er Jahren erfolgte eine erneute, umfassende Sanierung, bei der moderne Techniken mit traditionellen Methoden kombiniert wurden.
Merkmal | Potsdam | Berlin |
---|---|---|
Entstehungsjahr | 1770 | 1788–1791 |
Stil | Frühklassizismus/Romanischer Einfluss | Klassizismus |
Erbauer | Carl von Gontard, G. C. Unger | Carl Gotthard Langhans |
Funktion | Triumphbogen | Stadtgrenze/Paradeort |
Lage | Westende der Brandenburger Straße | Pariser Platz, Berlin Mitte |
Symbolik | Sieges- und Friedenssymbol | später politisches Symbol Deutschlands |
Heutzutage ist das Brandenburger Tor in Potsdam nicht nur ein Baudenkmal, sondern auch ein kultureller Treffpunkt. Die Brandenburger Straße, die sich direkt anschließt, ist eine beliebte Einkaufs- und Flaniermeile. Zahlreiche Veranstaltungen, von Stadtfesten bis zu Open-Air-Konzerten, finden im Schatten des Tores statt.
Dabei hat sich das Tor vom Symbol königlicher Macht zu einem Symbol urbaner Offenheit gewandelt. Es verbindet heute Generationen, Ideen und Menschen – ein Wandel, der selbst Friedrich den Großen überrascht hätte.
Das Brandenburger Tor in Potsdam liegt zentral in der historischen Innenstadt, am westlichen Ende der Brandenburger Straße – der beliebten Fußgängerzone. Es ist hervorragend an den öffentlichen Nahverkehr angebunden und leicht zu erreichen.
Vom Hauptbahnhof Potsdam erreichst du das Tor zu Fuß in etwa 15 Minuten. Einfach durch die Brandenburger Straße spazieren – die führt direkt auf das Tor zu. Unterwegs kommst du an vielen kleinen Läden, Cafés und historischen Gebäuden vorbei.
Alternativ kannst du die Straßenbahnlinien 91, 92, 93, 96 oder 98 nehmen. Die nächstgelegene Haltestelle heißt „Brandenburger Straße“ oder „Luisenplatz-Süd/Park Sanssouci“ – beide liegen nur wenige Schritte vom Tor entfernt.
Auch mit dem Fahrrad ist die Anfahrt unkompliziert. Es gibt Fahrradständer am Luisenplatz und rund um die Fußgängerzone. Die Wege durch Potsdam sind fahrradfreundlich, flach und gut ausgeschildert – perfekt für eine kleine Stadttour.
Brandenburger Tor Potsdam
Brandenburger Straße 1
14467 Potsdam
(Das Tor liegt am Ende der Fußgängerzone, direkt am Luisenplatz)
Zwei Architekten waren am Bau beteiligt: Carl von Gontard gestaltete die Stadtseite, Georg Christian Unger die Außenseite. Beide waren wichtige Vertreter des preußischen Frühklassizismus. Der Bau erfolgte im Auftrag Friedrichs des Großen, der damit seinen militärischen Erfolg symbolisieren wollte.
Brandenburger Tor in Potsdam besichtigen ⇒ Barockes Stadttor ✓Jetzt deinen Besuch planen!